Fiabe del terrore per adulti by Jacob Grimm & Wilhelm Grimm

Fiabe del terrore per adulti by Jacob Grimm & Wilhelm Grimm

Autor:Jacob Grimm & Wilhelm Grimm [Grimm, Jacob & Grimm, Wilhelm]
Die sprache: ita
Format: epub
Tags: Fiction, Horror, Short Stories (Single Author)
ISBN: 9788892960671
Google: XElyzwEACAAJ
Herausgeber: Leone ed.
veröffentlicht: 2022-06-15T07:44:10+00:00


Der Junge gieng auch seines Weges und fieng wieder an vor sich hin zu reden: «Ach, wenn mirs nur gruselte! Ach, wenn mirs nur gruselte!».

Das hörte ein Fuhrmann, der hinter ihm her schritt, und fragte: «Wer bist du?».

«Ich weiß nicht» antwortete der Junge.

Der Fuhrmann fragte weiter: «Wo bist du her?».

«Ich weiß nicht.»

«Wer ist dein Vater?»

«Das darf ich nicht sagen.»

«Was brummst du beständig in den Bart hinein?»

«Ei» antwortete der Junge «ich wollte, daß mirs gruselte, aber niemand kann mirs lehren.»

«Laß dein dummes Geschwätz» sprach der Fuhrmann. «Komm, geh mit mir, ich will sehen daß ich dich unterbringe.»

Der Junge gieng mit dem Fuhrmann, und Abends gelangten sie zu einem Wirthshaus, wo sie übernachten wollten. Da sprach er beim Eintritt in die Stube wieder ganz laut: «Wenn mirs nur gruselte! Wenn mirs nur gruselte!».

Der Wirth, der das hörte, lachte und sprach: «Wenn dich danach lüstet, dazu sollte hier wohl Gelegenheit sein».

«Ach schweig stille» sprach die Wirthsfrau. «So mancher Vorwitzige hat schon sein Leben eingebüßt, es wäre Jammer und Schade um die schönen Augen, wenn die das Tageslicht nicht wieder sehen sollten.»

Der Junge aber sagte: «Wenns noch so schwer wäre, ich wills einmal lernen, deshalb bin ich ja ausgezogen».

Er ließ dem Wirth auch keine Ruhe, bis dieser erzählte nicht weit davon stände ein verwünschtes Schloß, wo einer wohl lernen könnte was gruseln wäre, wenn er nur drei Nächte darin wachen wollte. Der König hätte dem, ders wagen wollte, seine Tochter zur Frau versprochen, und die wäre die schönste Jungfrau, welche die Sonne beschien: in dem Schlosse steckten auch große Schätze, von bösen Geistern bewacht, die würden dann frei und könnten einen Armen reich genug machen. Schon viele wären wohl hinein aber noch keiner wieder heraus gekommen. Da gieng der Junge am andern Morgen vor den König und sprach: «Wenns erlaubt wäre, so wollte ich wohl drei Nächte in dem verwünschten Schlosse wachen».

Der König sah ihn an, und weil er ihm gefiel, sprach er: «Du darfst dir noch dreierlei ausbitten, aber es müssen leblose Dinge sein, und darfst das du mit ins Schloß nehmen».

Da antwortete er: «So bitt ich um ein Feuer, eine Drehbank und eine Schnitzbank mit dem Messer».

Der König ließ ihm das alles bei Tage in das Schloß tragen. Als es Nacht werden wollte, gieng der Junge hinauf, machte sich in einer Kammer ein helles Feuer an, stellte die Schnitzbank mit dem Messer daneben und setzte sich auf die Drehbank.

«Ach, wenn mirs nur gruselte!» sprach er. «Aber hier werde ichs auch nicht lernen.»

Gegen Mitternacht wollte er sich sein Feuer einmal aufschüren: wie er so hinein blies, da schries plötzlich aus einer Ecke: «Au, miau! Was uns friert!».

«Ihr Narren» rief er «was schreit ihr? Wenn euch friert, kommt, setzt euch ans Feuer und wärmt euch.»

Und wie er das gesagt hatte, kamen zwei große schwarze Katzen in einem gewaltigen Sprunge herbei, setzten sich ihm zu beiden Seiten und sahen ihn mit ihren feurigen Augen ganz wild an. Über ein Weilchen, als sie sich gewärmt hatten, sprachen sie: «Kamerad, wollen wir eins in der Karte spielen?».

«Warum nicht?» antwortete er.



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